10 Dinge an denen du einen guten Arbeitgeber erkennst (1)

10 Dinge an denen du einen guten Arbeitgeber erkennst (1)

Heute und im nächsten Blogartikel drehen wir den Spieß mal um. Dies ist ein Ratgeber für Menschen auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber, oder Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Diese und ähnliche Texte gibt es zahlreich im Internet zu finden.

Ich habe ganz bewusst die Perspektive nicht umgestellt, denn ich möchte, dass gerade die Arbeitgeber unter euch ganz in diesen Text eintauchen und die Mitarbeiter und Azubi-Perspektive für sich annehmen.
Woher der folgende Text stammt, verrate ich am Ende des zweiten Teils.

Los geht´s

Guter Arbeitgeber?!? Wieso ist das denn wichtig?

Hauptsache die Kohle stimmt und ich hab meine Ruhe.

Denkst du so? Oder denkst du, dass deine Mitarbeiter so denken?

Falls ja, solltest du das hier unbedingt lesen. Womöglich fällt dir dann auf, dass es sehr wichtig ist genau hinzusehen auf welchen Arbeitgeber man sich so einlässt. Denn bei einem weniger guten Arbeitgeber, der nicht seine Mitarbeiter und deren Entwicklung in den Mittelpunkt stellt, ist es durchaus fraglich wie lange denn da noch die Kohle stimmt. Und dann ist es mit der Ruhe auch ruck zuck vorbei.

Ein Arbeitsplatz ist mehr, als ein Ort zum Geldverdienen. Unsere Arbeit ist viel mehr, als der simple Tausch Zeit (Anwesenheit) gegen Geld. Alle Menschen haben Bedürfnisse. Diese Grundbedürfnisse sind zunächst mal für alle gleich, allerdings unterscheidet sich beim einzelnen wie wichtig die Befriedigung des einen Bedürfnisses im Vergleich zu einem anderen ist. Mehr noch: jeder von uns hat einen bestimmten Charakter und jedem sind andere Dinge (nennen wir es ruhig „Werte“) wichtig. Deine Zufriedenheit bei der Arbeit hängt ganz wesentlich davon ab, ob deine Werte zu denen deines Arbeitgebers passen.

Diesen Abgleich bekommst du nur hin, wenn du dich für deinen Arbeitgeber tatsächlich interessierst. Gute Arbeitgeber bieten dir dafür eine ganze Menge an Informationen.

#1 Erster Eindruck digital

Klar, der erste Eindruck, den du von einer Firma erhältst ist in den meisten Fällen auf digitalem Weg. Vor jeder Kontaktaufnahme in der analogen, realen Welt steht heute standardmäßig die digitale Recherche von der Suchmaschine über die Webseite bis hin zu den sozialen Medien.

Allein auf dem Weg zu diesen Informationen lernst du schon eine ganze Menge über das Unternehmen. Abhängig davon wie leicht oder schwer die Suche fällt, wie weit oben ein Unternehmen in einer Suchmaschine gelistet ist, kannst du schon erkennen wie professionell das Unternehmen sich mit den Informationskanälen unserer Zeit auseinandergesetzt hat. Wie kryptisch ist die Webseitenbezeichnung, oder ganz klar und kurz? Wie groß ist die Verwechslungsgefahr. Oft genug sucht man ein Unternehmen und weiß manchmal erst auf den zweiten Blick, dass man gar nicht auf der richtigen Webseite gelandet ist.

Danach ein erster Blick auf die (dann hoffentlich richtige) Webseite.

Ist die Seite mobil optimiert und auf einer modernen Plattform optimiert, oder funktioniert sie auf dem Handy gar nicht richtig, ist schwer zu bedienen und unübersichtlich? Was ist mit den Ladezeiten: lahm wie eine Schnecke, oder schnell wie ein Blitz?

Dann erst sehen wir nach den Inhalten. Klare Struktur und Orientierung? Finde ich schnell und einfach alles, was ich brauche? Verstehe ich sofort was das Unternehmen bietet?

Gibt es überhaupt eine Karriereseite und wie ist diese dann aufgebaut? Fühle ich mich bei der verwendeten Sprache willkommen?

#2 Erster Eindruck real

Genauso geht es dann in der realen Welt weiter.
Wie sauber und ordentlich ist der erste Eindruck des Unternehmens? Es gibt Arbeitgeber, die lassen bei Vorstellungsgesprächen in die Autos der Bewerber schauen, ob es da ordentlich oder chaotisch zugeht. Dann solltest du auch den gleichen kritischen Blick in die Büros und auf den Hof des Arbeitgebers werfen.

Wie gut bist du auf dem Gelände orientiert? Weist du gleich wo du parken kannst, wohin der Eingang ist? Wie wirst du empfangen? Gar nicht, oder alles hektisch und chaotisch? Idealer Weise empfängt dich eine Person mit einem freundlichen Lächeln und heißt dich willkommen.

Achte aber auch auf handfeste Dinge. Welche Informationen bekommst du – und welche nicht?

Wurde sich für dich die nötige Zeit genommen und waren deine Gesprächspartner gut vorbereitet?

Sei dir nicht zu fein dir viele Notizen zu machen, damit du auch einige Tage später die Eindrücke für dich nochmal zusammenfassend betrachten kannst.

#3 Verhalten und Haltung der Mitarbeiter

Mit zu deinem ersten realen Eindruck gehört natürlich der besondere Fokus auf das Verhalten und die Haltung der Mitarbeiter. Die Menschen, mit denen du direkt zu tun bekommst, sind dabei nur eine Seite der Medaille.

Hier gilt es die Aufmerksamkeit breiter zu stellen. Kannst du erkennen wie die anderen Kollegen gestimmt sind? Haben diese offensichtlich Freude, sind diese offen und freundlich zueinander und auch zu dir als Gast?

Diese Kleinigkeiten geben dir sofort sehr viele und wichtige Hinweise auf die Stimmung im Unternehmen und den Umgang miteinander. Wenn da nur miesepetrige Gesichter herumlaufen, die kaum ein „Guten Tag“ herausbekommen und anschließend erzählt die der Chef, oder Personalleiter wie toll die Stimmung im Unternehmen ist… ist das für dich dann glaubwürdig?

Umgekehrt gilt das Gleiche: Die Menschen dort sind fröhlich und offen, sowohl zueinander, als auch dir gegenüber. Anschließend versucht dir dein Gesprächspartner klarzumachen wieviel Leistung und maximale Anstrengung erwartet wird. Das sollte dir keine Sorgen bereiten, denn offensichtlich wird dort die Leistung aus Spaß an der Arbeit und nicht massivem Druck, Kontrolle und Ängsten erzeugt.

Uns wird oft von Gästen wiedergegeben, dass sie sehr freundlich empfangen wurden, gut orientiert sind und eine spürbar positive Stimmung im Unternehmen herrscht. Natürlich freuen wir uns, dass das so stark von außen wahrgenommen wird.

#4 Betonte Werte und wo man sie findet

Werte helfen uns Familien, Firmen und ganze Gesellschaften zusammenzuhalten und zusammen wirken zu lassen. Werte helfen Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und die richtigen Prioritäten zu setzen. Hinter jedem Wert stehen unausgesprochen Prinzipien und Regeln zu „das tut man“ und „das tut man besser nicht“.

Werte geben uns also Orientierung. Je klarer die Werte einer Gruppe, also hier einer Firma, kommuniziert und auch gelebt werden, desto einfacher fällt es dem einzelnen sich sicher in dieser Gemeinschaft zu bewegen und seinen positiven Beitrag zu leisten.

Schaue aufmerksam auf der Webseite und an den Wänden eines Arbeitgebers. Findest du dort Angaben zu den im Unternehmen besonders hervorgehobenen Werten? 

Oft, leider viel zu oft, sind die so veröffentlichten Werte nur Lippenbekenntnisse. 

Also, nutze den Kontakt zum Unternehmen, um gezielt Ausschau nach Anzeichen zu halten, wie der eine oder andere Wert Ausdruck in der Praxis findet.

Du kannst auch ganz gezielt im Rahmen des persönlichen Dialoges mit diesem Arbeitgeber danach fragen wie die betonten Werte in der Praxis spürbar sind. Woran zum Beispiel kann ich erkennen, dass Toleranz einen hohen Stellenwert hat? Welche Maßnahmen stehen konkret dahinter, um diesen Wert mit Leben zu erfüllen? Du kannst natürlich auch geschickter fragen welchen Beitrag du zu diesem, oder jenem Wert leisten kannst und welche Unterstützung dir dabei zur Verfügung steht.

An den gegebenen Antworten wirst du sehr leicht Lippenbekenntnisse von gelebten Werten unterscheiden können. Wir z.B. heben lediglich zwei Werte hervor: Verlässlichkeit und Flexibilität. Den Grad wie sehr der einzelne Mitarbeiter diese Werte lebt, messen wir jedes Jahr.

#5 Grad der Austauschbarkeit

Hast du schon mal darauf geachtet wie sehr sich die Darstellung als tolle Arbeitgebermarke bei vielen Unternehmen gleichen? Fast jeder spricht von einer fairen und leistungsgerechten Bezahlung, oder von einem tollen Betriebsklima. Wer hat nicht alles attraktive Angebote für Aus- und Weiterbildung, oder betont seine Weihnachtsfeier?

Suche also gezielt nach Unterschieden, nach sogenannten Alleinstellungsmerkmalen.

Hat sich der Arbeitgeber als Arbeitgebermarke überhaupt für dich erkennbar positioniert?

Woran erkennt man eine Positionierung? Na recht einfach daran, ob ein Arbeitgeber klar sagen kann wer zu ihm passt und möglichst genauso klar wer nicht zu ihm passt. Eine gute Positionierung macht nicht nur unterscheidbar, sie grenzt auch klar ab.

Wer allen gefallen will, der gefällt am Ende den wenigsten.

Hat das Unternehmen erkennbare Fans? Menschen, die begeistert sind von diesem Unternehmen? Und genauso wichtig: Hat das Unternehmen auch klare Gegner, oder zumindest erkennbar Menschen, die mit dem Unternehmen nichts anfangen können? Je weiter diese Lager auseinander gehen und je weniger gleichgültig in der Mitte stehen, umso klarer ist dieses Unternehmen positioniert.

Austauschbarkeit ist der Tod jeder Markenbildung. Egal, ob es sich um Produktmarken, Unternehmensmarken, oder Arbeitgebermarken handelt.

Mach dir doch einfach mal den Spaß und vergleiche Angebote und Leistungen für Mitarbeiter mit denen anderer Unternehmen. Ich bin mir sicher, einiges wird sich gleichen. Und gleichzeitig hoffe ich, dass der größere Teil uns klar unterscheidbar von anderen Arbeitgebern macht. Ob unsere Angebote für dich dann relevant und interessant sind, musst du natürlich selbst entscheiden. So wissen wir dann beide, ob wir gut zusammenpassen, oder weniger gut.

Und, was denkst du über den Text bis hierhin?

Vielleicht siehst du bestimmte Dinge ganz anders. Dann schreib das gerne in den Kommentaren und wir diskutieren darüber. Vielleicht weißt du aber auch schon woher der Text kommt. Dann darfst du hier gerne spoilern. Auch sowas macht ja mal Spaß. 

Es war gerade Ostern! 

Also auf und suchen. Wer zuerst in den Kommentaren schreibt woher der Text kommt, gewinnt mein Buch “Der Humanunternehmer” in der bevorzugten Ausgabevariante: als Taschenbuch, als eBook, oder als Audiobook.

Der Erscheinungstermin steht. Es ist der 30.04.2021. Ab dann könnt ihr das Buch überall erwerben, wo es Bücher, eBooks und Hörbücher gibt, oder direkt über meine Webseite www.Humanunternehmer.de

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